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Nothelfer Erfahrungsbericht von Luca

Veröffentlicht: 4. Januar 2024

Autor Florian Scheller von todrive.ch
Erfahrungsbericht - So war Lucas Nothelferkurs für den Führerschein

Für mich war schon seit je her klar, dass, wenn ich 18 Jahre alt werde, so schnell wie möglich den Führerschein machen wollte. Auf dem Weg zum Führerschein ist der Nothelferkurs der Schritt, der zu absolvieren ist. Und mehr als den Kurs zu absolvieren stand bei mir auch nicht im Vordergrund. Also meldete ich mich kurzerhand, nach einer Google-Recherche, bei einem Nothelferkurs für das nächste verfügbare Datum an. Es war schon etwas mühsam und schmerzhaft, das freie Wochenende für zwei Kurstage herzugeben. Aber schließlich habe ich mir ein ambitioniertes Ziel mit dem Führerschein gesetzt. Da musste man halt durch.

Am Samstagmorgen gings dann um 9:00 Uhr los. Ich war etwas zu früh. Das Kurslokal befand sich in einer größeren Fahrschule. Es hatten sich etwa 10 Teilnehmende eingefunden. Es kannte sich niemand bereits. Nur ein schüchternes „Hallo“ wurde untereinander gewechselt. Es war aber ziemlich klar: alle waren etwa im selben Alter und hatten dasselbe Ziel: sich auf den Weg zum Führerschein zu begeben. Nach einem trockenen Witz eines Teilnehmenden war aber die Stimmung schnell gelockert.

Die Kursleiterin kam herein. Sie war jung und aufgeschlossen und hat direkt an den Witz angeschlossen, den sie wahrscheinlich im Flur mitbekommen hatte. Es dämmerte mir langsam: das Wochenende wird doch nicht so schlimm, wie zuerst gedacht. Zum Glück. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hat der Nothelferkurs auch schon begonnen. Im Vordergrund stand zuerst der Theorieteil. Die Kursleiterin hatte ihre PowerPoint geöffnet und begann uns die Themen vorzustellen, die uns das Wochenende begleiten werden:

Zusammengefasst:

Der Theorieteil war locker. Immer wieder konnte uns die Kursleiterin die theoretischen Inhalte an realen Beispielen, die sie selbst erlebt hatte, näherbringen. Das war sehr interessant und teils auch ein bisschen beängstigend. Angenehm war, dass sie nicht nur vorne stand und ihre PowerPoint trocken kommentierte. Nein, es war vielmehr eine lockere Gesprächsrunde, in der jeder auch seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse einbringen konnte. Besonders spannend fand ich, dass auch eine angehende Pflegefachfrau dabei war, die vieles direkt mit ihrem Beruf verknüpfen konnte. Ab und zu wurde ein kurzes Video gezeigt, als Abwechslung. Die Zeit verging sehr schnell und es war nach ein paar kurzen Pausen schon Zeit für die Mittagspause. Die Stimmung unter uns war gelockert, so entschieden wir uns alle Zusammen zum Imbiss neben dem Lokal zu gehen.

Nach dem Mittagessen gings dann weiter. Im Theorieteil am Vormittag lernten wir wie und wo es zu Notfallsituationen kommen kann und wie man vor Ort zu reagieren hat. Übrigens ist es sehr wahrscheinlich, dass wenn am Straßenverkehr teilnimmt, mit einer entsprechenden Notsituation konfrontiert wird, bei der man sehr schnell richtig handeln muss. Da ist es sehr wichtig die Situation richtig einzuschätzen zu können und ohne viel zu überlegen und ohne Panikmache richtig zu reagieren. Das entscheidet in Sekundenbruchteilen über Leben und Tod entscheiden. Diese Abläufe und Handgriffe müssen verinnerlicht werden.

Am Nachmittag versuchten wir eben dies mit praktischen Rollenspielen zu vertiefen. Es stand dabei die Eselsbrücke GABI (steht für folgendes: G: Gibt er Antwort? A: Antwortet er? B: Beantwortet er meine Frage? I: Ist er im Stande zu antworten?) zur Einschätzung der Situation Vordergrund. Als nächster Schritt wurden die richtigen Abläufe zum Absetzen eines Notrufs und zur Sicherung der Unfallstelle behandelt. Zum Glück gab es ein paar Freiwillige, die mit grosser Freude sich an den Rollenspielen beteiligt haben. Die Zuschauer haben gemeinsam darüber diskutiert und Verbesserungsvorschläge gegeben. Und dann war der erste Tag auch schon rum.

Am nächsten Tag ging es wieder um 9:00 los. Als erstes haben wir uns wieder einem Theorieblock gewidmet. Es ging jetzt um Massnahmen um Unfallopfer zu helfen. Es wurde uns gezeigt wie verheerend es sein kann, wenn z.B. das Opfer falsch gelagert wird. Am Nachmittag, wieder nach einem gemeinsamen Mittagessen, ging es mit dem praktischen Teil weiter. Es wurde Fremdbeatmung und die Herzdruckmassage an Puppen ausprobiert. Bei einem Unfall kommt es nicht nur zu Schnittverletzungen und Knochenbrüchen, sondern auch zu Verbrühungen, Verbrennungen und Quetschungen. Man muss sich um die Wundversorgung kümmern können, und notfalls sogar wie man einen Defibrillator verwendet. Zudem soll man dafür sorgen, dass nicht andere Person ziellos an der Unfallstelle hin und her laufen oder gar noch Fotos und Videos machen. Es ist äusserst wichtig, dass sich alle sinnvoll an der Ersten-Hilfe Massnahmen beteiligen, bis der Krankenwagen mit dem Rettungspersonal eintrifft.

Und dann war der ganze Spuk auch schon vorbei. Wir haben den Nothelferkurs erfolgreich absolviert und konnten uns auf die nächsten Schritte auf dem Weg zum Führerschein konzentrieren. Wie vielen ging es auch mir, ich habe den Nothelferkurs gemacht, weil es halt obligatorisch ist, doch am Ende muss ich sagen: es hat Spass gemacht, wegen des guten Teams, wegen der motivierten und lockeren Kursleiterin, aber vor allem wegen des wirklich wichtigen Inhaltes. Diese Abläufe und Handgriffe zu kennen, können sehr entscheidend sein und sind nicht nur fürs Autofahren wichtig, sondern auch für sonstige Notsituationen.

Wie muss ich mich auf den Nothelferkurs vorbereiten?

Da der Nothelferkurs keine Prüfung beinhaltet, sondern nur absolviert/besucht werden muss, ist keine Vorbereitung nötig. Du kannst aber gerne dein Wissen unter diesem Link bei SRF und auch bei Watson testen. Der Test dauert 2 Min. und gibt dir einen Vorgeschmack, welche Inhalte im Nothelferkurs vermittelt werden. 

Und diese Dokumentation vom NDR zeigt, was bei der Ersten Hilfe wichtig ist!

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Weg zum Führerschein