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Privat üben Private Übungsfahrten: Das ist das Wichtigste!

Veröffentlicht: 14. Februar 2024

Autor Florian Scheller von todrive.ch
Privat Autofahren üben - So übst du erfolgreich für die Führerscheinprüfung auf dem Weg zum Führerschein

Private begleitete Übungsfahrten sind eine ideale Ergänzung zu den Fahrstunden mit dem Fahrlehrer. Wir erklären Dir, was Du alles wissen musst.

In der Schweiz fährt ein Fahrschüler durchschnittlich rund 1`000 Kilometer, bis er zur praktischen Fahrprüfung antritt. Dafür setzt er etwa 35 Stunden ein, privat und mit dem Fahrlehrer. Weil Neulenker in den ersten drei Jahren nach der Fahrprüfung ein vier- bis fünfmal höheres Unfallrisiko aufweisen, empfiehlt die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), mindestens 3000 km bzw. 100 Stunden als Lernfahrer zurückzulegen. Private Übungsfahrten lohnen sich deshalb doppelt: sie reduzieren den finanziellen Aufwand und senken die Unfallgefahr.

Dieses Video veranschaulicht, wie eine private erste Übungsfahrt ablaufen kann!

Soll ich mit einem Automaten oder mit Handschaltung fahren lernen? Eine Frage die sich jeder Fahranfänger stellen muss. Damit du die richtige Entscheidung triffst musst du verschiedene Dinge berücksichtigen. Welche das sind, erfährst du im Blog «Handschaltung oder Automatik fahren lernen»

Soll ich schon vor der ersten Fahrstunde privat üben?

Bevor Du eine falsche Angewohnheit wieder loswerden musst, verzichte besser auf private Übungsfahrten vor Deiner ersten Fahrstunde. Der Fahrlehrer weiss einfach besser Bescheid und wird Dir alle Abläufe und sämtliche Funktionen und Einstellungen im und am Auto richtig erklären. Danach kannst Du das Erlernte aber in einer privaten begleiteten Übungsfahrt repetieren und vertiefen. Falls du handgeschalten Fahren lernst, ist es eine Überlegung wert, auf einem leeren Parkplatz ein paar Runden zu drehen. Du kannst erste Erfahrungen sammeln und dich mit dem Schleifpunkt etwas vertraut machen. Aber vergiss nicht, dass bei jedem Auto der Schleifpunkt anders ist.   

Welche Kriterien muss eine Begleitperson erfüllen?

Deine Begleitperson für private Übungsfahrten muss laut Gesetz verschiedene Voraussetzungen erfüllen:

Das sind die Bedingungen an die Begleitperson, wenn du private Übungsfahrten machst für deinen Führerschein

Es ist von Vorteil, wenn Deine Begleitperson Dich gut kennt. Das trifft meistens auf die Eltern, Geschwister, Nachbarn oder einen engen Freund zu. So besteht ein gegenseitiges Vertrauen, und die Person weiss, wie Du in Stresssituationen reagierst. Deine Begleitperson soll ein routinierter und rücksichtsvoller Automobilist sein, wenig cholerisch und pädagogisch geschickt. Ängstliche Naturen und Menschen, die schnell überfordert sind, werden Dir nicht das nötige Selbstvertrauen vermitteln.

Was soll ich in den privaten Fahrstunden üben?

Bei den privaten Übungsfahrten geht es einzig darum, das Erlernte aus den Fahrstunden zu vertiefen und in gewohnheitsmässige Abläufe zu bringen. Übe deshalb einzelne Manöver, z.B. seitwärts Einparken oder über eine längere Strecke rückwärtsfahren. Du wirst besser auf die Fahrstunden mit dem Fahrlehrer vorbereitet sein und mit ihm den Inhalt Deiner privaten Übungsfahrten natürlich auch besprechen und abstimmen können.

Üben, üben, üben: wie dir dieses Video über private Übungsfahrten zeigt!

Im Blog «Fahren üben» findest du eine ganze Ansammlung an wichtigen Themen, die du üben kannst.

Wichtig: Deine private Begleitperson hat ihren eigenen Fahrstil und einzelne Verhaltensweisen anders gelernt. Halte Dich streng an das, was Dein Fahrlehrer Dir sagt. Nur er ist ein ausgebildeter Experte und weiss, was gilt.

Und während der Fahrt?

Wie Du Dich richtig vorbereitest und worauf Du vor der Übungsfahrt achtest, bestimmt den Erfolg. Konzentrier dich auf folgende Punkte während deinen privaten Übungsfahrten:

Darf ich im Ausland mit meinem Lernfahrausweis fahren?

Nein. Dein Lernfahrausweis ist nur in der Schweiz gültig. Wenn Du dennoch im Ausland üben willst, musst Du Dich bei der jeweiligen Botschaft (oder deren konsularischer Vertretung) oder bei den Zolldienststellen des betreffenden Landes über die geltenden Regeln informieren.

Fährst du ohne Abklärung trotzdem in einem anderen Land riskierst du viel. Bei einem Unfall bist du grundsätzlich nicht versichert.

Lernfahrausweis im Ausland? Ist das erlaubt? Darf man zum privat üben auch ins Ausland mit dem Lernfahrausweis bzw Blauen L?

Was ist während den privaten Übungsfahrten verboten?

Grundsätzlich ist alles erlaubt, was den Verkehrsregeln entspricht. Untersagt sind sämtliche Übungsmanöver auf verkehrsreichen Strassen, d.h. zum Beispiel Wenden, Anfahren an einer Steigung, seitliches Einparken, längeres Rückwärtsfahren etc.

Solche Details und weitere Vorschriften sind im Strassenverkehrsgesetz SVG, in der Verkehrsregelverordnung VRV und in der Verkehrszulassungsverordnung VZV geregelt.

Wer haftet bei den privaten Übungsfahrten?

Deine Begleitperson ist dafür verantwortlich, dass die Sicherheit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist und Du die Verkehrsvorschriften einhältst. Bei Verstössen gegen diese Regelung wird die Begleitperson zur Rechenschaft gezogen. Dabei haftet aber auch der Fahrer, wenn er die Verkehrsregeln missachtet. Also bei einer Geschwindigkeitsübertretung geblitzt werden und sich darauf berufen, dass die Begleitperson nicht auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit aufmerksam gemacht hat, wird kaum akzeptiert.

Versicherung bei privaten Übungsfahrten

Bei Übungsfahrten mit Dritten solltest Du eine Versicherung für das Benützen fremder Autos abschliessen. Für Lernfahrten mit einem Elternteil empfiehlt es sich, bei einem neueren Fahrzeug neben der Teil- auch eine Kollisionskaskoversicherung abzuschliessen. Verursachst Du einen Unfall und bist unter 25 Jahren alt, so kommt meistens ein Selbstbehalt von 1`000 Franken für Haftpflicht- wie auch für Vollkaskoschäden zum Tragen. Frage aber zur Sicherheit bei Deiner Versicherung nach Deiner Deckung.

Für Deine Begleitperson reicht die normale Haftpflichtversicherung völlig aus. Es lohnt sich aber, vor der ersten Fahrt zu prüfen, ob bei Versicherungsabschluss Lernfahrten nicht ausgeschlossen wurden, um Prämien zu sparen.

Sicherheit bei privaten Übungsfahrten

Es ist wichtig, dass du dir der Gefahren bewusst bist. Gerade junge Neulenker*innen sind oft in Verkehrsunfälle verwickelt, wie die 20Minuten-Zeitung in einem Artikel schreibt. Das BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) hat deshalb eine Kampagne für gestartet, die die Sicherheit verbessern soll. Die Kernaussage dieser Kampagnne ist, dass jeder Lernfahren sicher mindestens 3000 Stunden übt. Für viele es dies nicht einfach, da sie gar keine private Übungsmöglichkeit haben. 

Sicherheit bei privaten Übungsfahrten - So bist du auch mit dem Lernfahrausweis sicher auf der Strasse unterwegs und kommst erfolgreich zu deinem Schweizer Autoführerschein

Chantal S.  durfte nach 100 Fahrstunden und fünf Fahrlehrern endlich auf die Strasse. Und ja, es hat sehr viel gekostet. Lies hier bei Watson

Eine detaillierte Checkliste über den Weg zum Führerschein, haben wir dir im Blog «Detaillierte Checkliste Führerschein» zusammengestellt.

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