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Schweizer Führerschein: 6 Spartipps mit hoher Wirkung

Veröffentlicht: 4. Januar 2024

Autor Florian Scheller von todrive.ch

Der Schweizer Führerschein gilt als einer der teuersten der Welt. Kosten von um die 3’800 Franken sind nicht die Ausnahme. Darum ist für viele Fahrschüler:innen Geld sparen auf dem Weg zum Führerschein ein wichtiger Punkt. Die von dir beeinflussbaren Kosten fallen während den Fahrstunden an. Also wie viele Fahrstunden du benötigst und wie viel eine Fahrstunde kostet. Weitere Kosten, wie die praktische Fahrprüfung sind kantonal unterschiedlich. Daran kannst du nicht verändern.


Nach dem Du in diesem Blog die Kostenübersicht über den Führerschein erhalten hast, folgt in diesem Blog, wie du auf deinem Weg zum Führerschein am einfachsten Geld sparen kannst. Beachte folgende sechs Schritte:

1. Automat oder Handgeschalten fahren lernen

Die Frage, ob man lieber mit einem Automat oder Handgeschalten Auto fahren lernt, stellen sich alle Fahrschüler:innen. Für Fahranfänger:innen bieten automatische Getriebe einige Vorzüge. Das Fahren mit einem Automatik-Fahrzeug ist für viele einfacher und intuitiver. Fahranfänger:innen sind oftmals mit der simultanen Bedienung der Schaltung und der Konzentration auf den Verkehr überfordert. Schalten, Kuppeln, Bremsen und Beschleunigen, dass kann zu Beginn sehr überfordernd sein. Auch das gefürchtete «Abwürgen» des Motors ist mit einem Automatikgetriebe nicht möglich. Fahrzeuge mit Automatik fahren im Standgas ganz von selbst an, sobald du deinen Fuß vom Bremspedal nimmst. Gerade in hektischen Situationen, in denen ein Abwürgen des Motors schnell einmal passieren kann und dann den Stressfaktor noch weiter erhöht wird, bringen Automatikgetriebe eine gewisse Erleichterung für dich. Dies gilt insbesondere bei dem von vielen Fahrschüler:innen gefürchteten Anfahren am Berg. Da der Automatikeintrag im Führerschein abgeschafft wurde, kannst du ganz entspannt die Fahrprüfung mit einem Automaten absolvieren und z.B. das handgeschaltete Mietauto trotzdem legal fahren.

Fasst man zusammen, bedeutet dies, dass du schneller das Autofahren im Griff hast und somit weniger Fahrstunden brauchst. So sparst du eine Menge Geld.

Vorschlag Emi: Der einfachste Tipp wie du viel Geld sparen kannst, ist nicht handgeschalten sondern mit einem Automaten fahren zu lernen und die Prüfung zu absolvieren. Handgeschalten ist um einiges schwerer zu erlenen und bedarf an deutlich mehr Fahrstunden und Übung. Natürlich gibt es Vor- und Nachteile bei Geschalten und Automatikgetriebe, welche du abwägen musst. Wie in der folgenden Abbildung zu sehen, kannst du ca. 900 CHF sparen, wenn du mit Automatik fahren lernst.

2. Den richtigen Fahrlehrer finden

Fahrstunden machen mit abstand den grössten Kostenblock auf dem Weg zum Führerschein aus. Deswegen lohnt es sich dort unnötige Kosten zu vermeiden. Diese entstehen, wenn man den falschen Fahrlehrer oder die falsche Fahrlehrerin hat.

Wie finde ich die richtige Fahrschule, die zu meinen Bedürfnissen passt? Wenn du den richtigen Fahrlehrer oder richtige Fahrlehrerin hast, wirst du auch Geld sparen. Je besser dein:e Fahrlehrer:in auf deine Bedürfnisse und auch deine Schwächen eingeht, desto besser kommst du voran. Das gesamte Lernumfeld muss für dich stimmig sein, damit du optimal Fortschritte machen kannst. Die Chemie muss zwischen euch stimmen. Nur so können die Fahrstunden effizient genutzt werden, und du wirst schlussendlich am wenigsten Stunden brauchen. Somit ist es nicht unbedingt so, dass du am meisten Geld sparst mit dieser Fahrschule, die am wenigsten kostet. Es ist zudem oft so, dass die guten Fahrlehrer:innen sogar etwas mehr verlangen, da sie genügend Schüler haben und sich der Qualität bewusst sind. Die paar Franken, die du dann pro Stunde mehr bezahlst, machst du wieder wett, indem du bei solchen Fahrlehrer:innen unter Umständen einige Fahrstunden weniger brauchst

Achtung bei „Billig Fahrschulen“. Billig heisst oft nicht günstiger Fahren! Wer billig Arbeitet tut dies meist nur weil er dazu gezwungen ist; d.h. zuwenig Fahrschüle:innenr hat und desshalb lieber fast nichts verdient als gar keine Arbeit zu haben!! Eine gute und seriöse Fahrschule hat aber immer genügend Arbeit!! Oberstes Ziel einer seriösen Fahrschule ist: So wenig Fahrlektionen wie möglich, aber so viele wie nötig. Deswegen nimm dir etwas Zeit bei der Suche und besuche ggf. auch eine Probestunde. Buche und vergleiche deine hier Fahrschulvergleich.

3. Begleitetes Fahren (privat üben)

Es ist sehr wichtig, sich optimal auf das Autofahren sowie auf die Teilnahme am Strassenverkehr vorzubereiten. Je geringer die Anzahl der Fahrstunden desto mehr Geld kannst Du mit sparen. Denn das private Üben hilft sehr! Empfohlen wird aber erst nach ca. 6 Fahrstunden, damit die Grundkenntnisse und die wichtigsten Regeln bereits bekannt sind und im Anschluss nicht falsche „Muster“ wieder abgewöhnt werden müssen. Wie zum Beispiel: Lenkradhaltung, Blicksystematik, Spurwahl, Schaltvorgänge. Ausser beim Car und Kleinbuss braucht es auch für private Übungsfahrten ein blaues „L“. Das verwendete Fahrzeug muss in gutem technischen Zustand sein und die Hilfs- und Stellbremse (Handbremse) muss sich in der Mitte der beiden Vordersitze gut zugänglich für die Begleitperson befinden. Fahrzeuge welche die Stellbremse als Fusstellbremse links neben dem Kupplungsbedal haben dürfen nicht für Übungsfahrten mit Fahrschülern verwendet werden. Verkehrsreiche Strassen dürfen gemäss Gesetz erst bei fortgeschrittener Ausbildungsdauer und Autobahnen erst bei Prüfungsreife befahren werden. Die privaten Fahrstunden sollten mit den in der Fahrstunden erlernten Unterlagen erfolgen und nicht nach dem Motto „ANNO dazumal“ gemacht werden. Es gibt laufend neue Regelungen und Gesetze, welche unsere Eltern und älteren Freunde leider nicht mehr kennen. Wenn privat geübt wird, dann anhand der Unterlagen vom Fahrlehrer. Es sollte nicht nur einfach in der Gegend herumgefahren werden, sondern gezielte Übungen, die vorgängig in der Fahrschule eingeschult worden sind, weiter vertieft werden. Z.B. das Befahren von Kreisverkehr, Kreuzungen, Gabelungen, Einmündungen, Einspuren, nach Wegweiser fahren, Vortritt und Blicktechnik. Etliche Fahrlektionen könne gespart werden, in dem man privat die Manöver übt!! Dies sind: Parkieren (seitlich, vorwärts, rückwärts), Wenden, Bergsichern, ein langes Stück Rückwärtsfahren, an eine Auf- & Abladerampe fahren (seitlich und rückwärts).

4. Sich auf das Wesentliche konzentrieren (dran bleiben, gute Vorbereitung)

Viel Geld sparst du, in dem du die Prüfungen jeweils nicht mehrmals machen musst, sondern beim ersten Mal durchkommst. Da sparst du die ziemlich hohen Prüfungsgebühren. Bei der Theorieprüfung bedeutet dies: genügend vorbereiten und lernen, die richtigen Mittel zu benutzen und genügend Zeit einzuplanen. Ähnlich verhält es sich auch mit der praktischen Prüfung: gehe erst, wenn du dich fit fühlst und sicher bist. Dein Fahrlehrer hilft dir dabei zu sagen, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist. Nehme dann lieber noch eine extra Fahrstunde, dass du wirklich sicher gehen kannst. Dies ist immer noch günstiger als zweimal die Prüfungsgebühren und die extra Fahrstunden, um zu analysieren, warum du durch die erste gefallen bist. Das wichtigste: bleib dran, verfolge dein Ziel mit einer klaren Linie, sei Selbstbewusst und lerne, lerne, lerne. Viele Pausen und unregelmässigkeiten etc. verursachen, dass du aus der Übung kommst, unsicher wirst und somit erhebliche Mehrkosten generierst. Du sparst du am Meisten und bist erst noch am schnellsten.

5. Auf Rabatte achten

Oft ist es so, dass du alle Kurse wie Nothelferkurs, VKU, Zweiphasen etc. in einer Fahrschule absolvieren kannst. Nimmst du Fahrstunden da, kriegst du oft auch Rabatte, wenn du in dies im gleichen Betrieb tust. Es gibt auch mehrere Vergleichsportale wie z.B. todrive.ch, auf denen oft Rabatte vorhanden sind. Allerdings Vorsicht bei 10er-Abos oder ähnlichen Angeboten, die Fahrstunden als Pakete für einen vergünstigten Preis verkaufen. Sehr viele Fahrschulen bieten Paketangebote in diversen Varianten an. Teilweise werden so viele verschiedene Pakete angeboten, dass selbst die Fahrschule kaum noch den Überblick behält. Paketangebote sind nicht generell schlecht, aber auch mit Vorsicht zu genießen. Wenn du dich für eine Fahrschule entschieden hast und ein Paketangebot buchen möchtest, lies auf jeden Fall immer das Kleingedruckte. Pakete sind grundsätzlich immer im Voraus zu bezahlen und es gibt Fahrschulen, die ungerechtfertigt den Restbetrag nicht mehr auszahlen, sollte nicht das ganze Paket aufgebraucht worden sein. Einige Fahrschulen bieten Pakete auch zum Zweck an, den Fahrschüler zu binden, auch wenn dieser mit der gebotenen Ausbildung nicht mehr zufrieden sein sollte. Dann überlegt sich wohl so mancher, die Ausbildung doch bei der betreffenden Fahrschule fortzusetzen, da das Restgeld ansonsten verfallen würde. Tipp: Buche ein Paket daher nur, wenn du dir mit der Fahrschule sicher bist und kläre vorher ab, ob du den Restbetrag zurück erhältst, wenn nicht das gesamte Paket benötigt wird.

6. Fristen einhalten

Auf deinem Weg zum Führerschein wirst du einigen Fristen begegnen. Diese sollst du dir unbedingt stets zu Bewusstsein führen. Verpasst du diese, wird es dich ziemlich schnell viel bis sehr viel Geld kosten. ZB der Lernfahrausweis ist zwei Jahre gültig. Hast du bis dahin noch keine praktische Prüfung gemacht, verfällt dieser und du musst die Theorieprüfung nochmals machen und im schlimmsten Fall auch noch den Nothelferkurs. Das kostet dich nicht nur Nerven und Zeit, sondern auch Geld. Oder ein anderes noch viel schlimmeres Beispiel: Du vergisst in der dreijährigen Frist in der du bereits den Führerschein auf Probe hast, den Zweiphasen-Kurs zu absolvieren. Dann kannst du den gesamten Führerschein inkl. Theorieprüfung etc. wieder von Vorne beginnen.

Noch zum Schluss ein wichtiger Tipp: Halte dich an die Verkehrsregeln. So ersparst du dir die Kosten der Verkehrsbussen und sogar einen Führerscheinentzug, der gerade in der Probezeit sehr teuer werden kann, wenn du ebenfalls den gesamten Weg zum Führerschein wiederholen musst.

Häufige Fragen

1. Wie viele Fahrstunden sind obligatorisch?

In der Schweiz gibt es im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern kein Obligatorium für eine bestimmte Anzahl Fahrstunden beim Fahrlehrer. Wie viele Fahrstunden es braucht richtet sich mehr nach den Möglichkeiten der Fahrbeginnerin auch privat zu üben, dem Flair, der Lern- und Konzentrationsfähigkeit. Zu guter Letzt braucht es eine gute Portion Motivation. 

2. Wie viele Fahrstunden sind heute Durchschnitt?

Der schweizerische Durchschnitt der letzten Jahre beträgt gemäss Statistik 28 Lektionen. Dies ist ein Durchschnittswert, der nach oben wie unten massiv abweichen kann. Bei Freude am Fahren, Interesse an der Ausbildung und guter Auffassungsgabe ist dies jedoch zu unterbieten. So sind erfolgreiche praktische Prüfungen auch mit 20 Stunden keine Seltenheit.

3. Meine Eltern brauchten nur 4 Fahrstunden, wieso?

Die Zunahme des Strassenverkehr war in den letzten 25 Jahren enorm! Dazu herrscht oft extreme Hektik und Rücksichtslosigkeit auf der Strasse. Die Anforderungen der Führerprüfung sind um einiges höher als noch vor Jahren. Neu dazu kommen zum Beispiel auch die Kreisel, das konsequente Einspuren und der Kontrollblick vor dem Abbiegen, welche ebenfalls eine neue Herausforderung darstellen. Gleichzeitig wird heute auch sehr auf eine ökologische Fahrweise geachtet.

4. Ein:e Freund:in von mir brauchte nur 10 Fahrstunden?

Fast unmöglich, bestimmt. Oft wird jedoch auch ein wenig tief gestapelt, um das Ansehen seiner Person zu heben. Oder er hatte die Möglichkeit viel privat zu fahren und hat so sein Können vertieft. Viel privates Fahren ist auf jeden Fall hilfreich und wird von uns sehr empfohlen. In der Schweiz darf privat geüb werden, jedoch muss die Begleitperson mindestens 23 Jahre alt sein und den Führerschein seit 3 Jahren besitzen, dessen Kategorie sie beaufsichtigt.

5. Ist es sinnvoll privat zu fahren?

Privat zu fahren, ist sehr sinnvoll. Da kannst du das Gelernte aus der Fahrschule umsetzen, üben und vertiefen. Übe privat aber erst nach deinen ersten paar Fahrstunden und lass dich von deinem Fahrlehrer beraten, was du üben sollst. Dies vor allem, dass du dir nicht Dinge angewöhnst, die du dann wieder abgewöhnen musst.

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